Der Lange Weg ans Licht

BRD 2006, 35mm, Cinemascope, Farbe, 100 Minuten

 

Der Prozess der Geburt eines Menschen ist noch immer ein Vorgang von archaischer Wucht – egal ob in der hochtechnisierten westlichen Welt oder im tiefen Afrika. Alle medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritte konnten bis heute nichts daran ändern: der Prozess, mit dem sich jedes Kind den Weg durch den Geburtskanal auf die Welt bahnt, hat etwas Gewaltiges.

„Der lange Weg ans Licht“ von Douglas Wolfsperger ist eine filmische Meditation über das Thema der Entbindung – eine Reise zwischen zwei Kontinenten in farbenprächtigem Cinemascope (Kamera: Igor Luther). Im Mittelpunkt steht jenes Drama, das zwischen Schmerz, Kraftanstrengung und Glückseligkeit pendelt – nicht nur für die Eltern, sondern auch für alle, die dabei helfen. Die wichtigste Figur ist folgerichtig die Hebamme. Um sie dreht sich DER LANGE WEG ANS LICHT.

Ausgangspunkt ist der Ort Meerane im Gebiet der ehemaligen DDR. Meerane droht, wie viele andere Orte der ostdeutschen Provinz, auszusterben. Die Geburtenrate sinkt. Gleichzeitig herrscht unter den Krankenhäusern ein Konkurrenzkampf um Betten und Geburten. Wer Kinder zur Welt bringt, kann wählen zwischen dem durchrationalisierten Krankenhaus und der archaischen Hausgeburt, zwischen kleineren alternativen Gebärkliniken und der Entbindung unter Wasser. An diesem Ort nimmt die filmische Erzählung ihren Ausgangspunkt: “ Deutsche, vermehrt Euch“ heißt es zu Beginn.

Der Film focussiert sich auf das Leben der ostdeutschen Hebamme Edeltraut Hertel, die noch zu Zeiten der DDR den großen Sprung nach Afrika wagte. Heute arbeitet sie teilweise in Deutschland, teilweise in Tansania. Ihre fast schicksalshafte Bindung an den fernen Kontinent trug sie schon als Kind in sich. So war der Entschluss, in ein Krankenhaus nahe dem Victoriasee zu gehen, folgerichtig.

Der Film zeichnet den Lebenslauf dieser Frau nach: ein Leben mit Widerständen und Brüchen, aber auch mit Mut und Stärke. Als überzeugte Christin geriet Frau Hertel früh in Konflikte mit staatlichen Stellen der DDR; die Enttäuschung über die eigene Kinderlosigkeit kostete Kraft; doch letztlich gelang es, den eigenen „Weg ans Licht“ zu finden.

Um diese zentrale Figur gruppieren sich weitere Protagonisten, die das Thema der Geburt aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und kommentieren: Ärzte, weitere Hebammen, Mütter, Vätern, Kinder…

„Der lange Weg ans Licht“ zeigt nicht nur die äußeren Vorgänge, sondern bringt auch ethische Aspekte zur Sprache: Fragen der Abtreibung, der Schmerzen, der möglichen Behinderung oder gar der Totgeburt. Immer wieder kreist das Gespräch um jene „göttlich“ intelligenten Prozesse, mit denen die Natur sich ihren Weg sucht.

Wichtiger Bestandteil der filmischen Erzählung ist der Humor. Nicht nur die Musik (Gerd Baumann), sondern viele der Protagonisten nähern sich dem Thema mit einem oft skurrilen Sinn fürs Komische und nehmen so der Erzählung viel von der möglichen Schwere.

Hinzu kommt die kontrastierende Welt Afrikas, wo die Entbindung einen anderen Stellenwert bekommt, wo die Farben satter und die Menschen viel spontaner sind.

Teils erschrocken, teils amüsiert stellt man fest, dass auch in der sogenannten „Dritten Welt“ nicht mehr nur der Naturzustand herrscht, sondern die Afrikanerinnen in den Kliniken ihre Kinder in der Waagrechten zur Welt bringen – der, wie eine der Protagonistinnen sagt, „nach dem Kopfstand unsinnigsten Position überhaupt“, die sich aber in der westlichen Welt durchgesetzt hat. Diese Negativ-Beeinflussung ist eine Spätfolge der Missionierungen.

Damit wird „Der lange Weg ans Licht“ zu einer sehr umfassenden Betrachtung von Aspekten, die um jenes „Wunder“ kreisen, das eine Geburt heute noch wie zu allen Zeiten war und ist.

Buch & RegieDouglas Wolfsperger
RegieassistenzUlrike Seyffarth
Kamera Igor Luther, Ute Freund
TonUlla Kösterke
MusikGerd Baumann
SchnittJean-Marc Lesguillons
ProduktionsleitungAdrienne Jungblut, Jörg Großmann
HerstellungsleitungUli Adomat
ProduktionDouglas Wolfsperger Filmproduktion in Co-Produktion mit 3sat, WDR, Cine-Impuls Leipzig
RedaktionThomas Janssen (3sat), Jutta Krug (WDR)
DarstellerEdeltraut Hertel u.a.
FörderungenMitteldeutsche Medienförderung GmbH, Medienboard Berlin-Brandenburg, MEDIA
DrehorteOst-Deutschland/Tansania
BRD 2006, 35mm, Cinemascope, Farbe, 100 Minuten

 

Der Prozess der Geburt eines Menschen ist noch immer ein Vorgang von archaischer Wucht – egal ob in der hochtechnisierten westlichen Welt oder im tiefen Afrika. Alle medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritte konnten bis heute nichts daran ändern: der Prozess, mit dem sich jedes Kind den Weg durch den Geburtskanal auf die Welt bahnt, hat etwas Gewaltiges.

„Der lange Weg ans Licht“ von Douglas Wolfsperger ist eine filmische Meditation über das Thema der Entbindung – eine Reise zwischen zwei Kontinenten in farbenprächtigem Cinemascope (Kamera: Igor Luther). Im Mittelpunkt steht jenes Drama, das zwischen Schmerz, Kraftanstrengung und Glückseligkeit pendelt – nicht nur für die Eltern, sondern auch für alle, die dabei helfen. Die wichtigste Figur ist folgerichtig die Hebamme. Um sie dreht sich DER LANGE WEG ANS LICHT.

Ausgangspunkt ist der Ort Meerane im Gebiet der ehemaligen DDR. Meerane droht, wie viele andere Orte der ostdeutschen Provinz, auszusterben. Die Geburtenrate sinkt. Gleichzeitig herrscht unter den Krankenhäusern ein Konkurrenzkampf um Betten und Geburten. Wer Kinder zur Welt bringt, kann wählen zwischen dem durchrationalisierten Krankenhaus und der archaischen Hausgeburt, zwischen kleineren alternativen Gebärkliniken und der Entbindung unter Wasser. An diesem Ort nimmt die filmische Erzählung ihren Ausgangspunkt: “ Deutsche, vermehrt Euch“ heißt es zu Beginn.

Der Film focussiert sich auf das Leben der ostdeutschen Hebamme Edeltraut Hertel, die noch zu Zeiten der DDR den großen Sprung nach Afrika wagte. Heute arbeitet sie teilweise in Deutschland, teilweise in Tansania. Ihre fast schicksalshafte Bindung an den fernen Kontinent trug sie schon als Kind in sich. So war der Entschluss, in ein Krankenhaus nahe dem Victoriasee zu gehen, folgerichtig.

Der Film zeichnet den Lebenslauf dieser Frau nach: ein Leben mit Widerständen und Brüchen, aber auch mit Mut und Stärke. Als überzeugte Christin geriet Frau Hertel früh in Konflikte mit staatlichen Stellen der DDR; die Enttäuschung über die eigene Kinderlosigkeit kostete Kraft; doch letztlich gelang es, den eigenen „Weg ans Licht“ zu finden.

Um diese zentrale Figur gruppieren sich weitere Protagonisten, die das Thema der Geburt aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und kommentieren: Ärzte, weitere Hebammen, Mütter, Vätern, Kinder…

„Der lange Weg ans Licht“ zeigt nicht nur die äußeren Vorgänge, sondern bringt auch ethische Aspekte zur Sprache: Fragen der Abtreibung, der Schmerzen, der möglichen Behinderung oder gar der Totgeburt. Immer wieder kreist das Gespräch um jene „göttlich“ intelligenten Prozesse, mit denen die Natur sich ihren Weg sucht.

Wichtiger Bestandteil der filmischen Erzählung ist der Humor. Nicht nur die Musik (Gerd Baumann), sondern viele der Protagonisten nähern sich dem Thema mit einem oft skurrilen Sinn fürs Komische und nehmen so der Erzählung viel von der möglichen Schwere.

Hinzu kommt die kontrastierende Welt Afrikas, wo die Entbindung einen anderen Stellenwert bekommt, wo die Farben satter und die Menschen viel spontaner sind.

Teils erschrocken, teils amüsiert stellt man fest, dass auch in der sogenannten „Dritten Welt“ nicht mehr nur der Naturzustand herrscht, sondern die Afrikanerinnen in den Kliniken ihre Kinder in der Waagrechten zur Welt bringen – der, wie eine der Protagonistinnen sagt, „nach dem Kopfstand unsinnigsten Position überhaupt“, die sich aber in der westlichen Welt durchgesetzt hat. Diese Negativ-Beeinflussung ist eine Spätfolge der Missionierungen.

Damit wird „Der lange Weg ans Licht“ zu einer sehr umfassenden Betrachtung von Aspekten, die um jenes „Wunder“ kreisen, das eine Geburt heute noch wie zu allen Zeiten war und ist.

Buch & Regie: Douglas Wolfsperger
Regieassistenz: Ulrike Seyffarth
Kamera: Igor Luther, Ute Freund
Ton: Ulla Kösterke
Musik: Gerd Baumann
Schnitt: Jean-Marc Lesguillons
Produktionsleitung: Adrienne Jungblut, Jörg Großmann
Herstellungsleitung: Uli Adomat
Produktion: Douglas Wolfsperger Filmproduktion in
Co-Produktion mit 3sat, WDR, Cine-Impuls Leipzig

Redaktion: Thomas Janssen (3sat), Jutta Krug (WDR)
Darsteller: Edeltraut Hertel u.a.
Förderungen: Mitteldeutsche Medienförderung GmbH
Medienboard Berlin-Brandenburg, MEDIA

Drehorte: Ost-Deutschland/Tansania

Uraufführung:

Infos folgen …

Weitere Festivals:

Infos folgen …

Auszeichnungen:

Infos folgen …

Kinostart:

  • Kinostart: 28. Februar 2008 / Verleih: Farbfilm

Die DVD zum Film ist erhältlich zum Preis von € 19,90
(incl. Versand) unter dvd@douglas-wolfsperger.de

Trailer

Pressestimmen

„Da kommen viele Hochkaräter zusammen: es inszenierte Douglas Wolfsperger, der uns in ‚Bellaria‘ in die wunderbare Welt alter Wiener Filmfans einführte, Igor Luther führte die Kamera und der so einfallsreiche Gerd Baumann sorgte für die Musik. Das ist schon mal eine spannende Grundkonstellation für einen Dokumentarfilm.“
– TZ München, 28.2.2008 –
„Eine wunderbare Heldin in einer schwungvollen Dokumentation.“
„Liebevoll , kritisch, politisch und witzig – nicht nur für werdende Eltern.“
– CINEMA –
„Sehenswert!“
– TV MOVIE, 05/08 –
„Kriegt Kinder“
– Spiegel Online –
„Eindrucksvoll!“
– ZDF, MONA LISA –
„Humorvoll und nicht ohne Hoffnung“
– KULTURSPIEGEL, 25.02.2008 –

Galerie

Filmstill
Arbeitsfoto
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Arbeitsfoto
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Filmstill: Edeltraut Hertel
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Original Soundtrack

Titel 1

von Gerd Baumann | Der lange Weg ans Licht - Soundtrack

Titel 2

von Gerd Baumann | Der lange Weg ans Licht - Soundtrack

Titel 3

von Gerd Baumann | Der lange Weg ans Licht - Soundtrack